Das Cockpit der Ta 152 H-0 im NASM
Die einzigste erhaltene Ta 152 - eine H-0 Version - befindet sich im National Air and Space Museum in Washington DC, USA.
Das folgende Foto zeigt die wichtigsten Instrumente aus Sicht des Piloten mit dem Revi 16B, dem Hauptgerätebrett (152.922-5301) und dem Spant 3 (152.100-48 01).
Dabei weist das Cockpit einige Besonderheiten auf, die im folgenden beschrieben werden sollen.
Dem geübten Auge fällt hier sicherlich der Farbunterschied zwischen dem Hauptgerätebrett, der Platte für das AFN-2 und dem Spant 3 auf.
Der Grund für diesen Unterschied liegt darin, dass das originale Brett und die Halterung des AFN-2 restauriert wurden, da das Original stark beschädigt wurde.
Auf dem Spant 3 befindet sich noch die Originale Lackierung, während die beiden Anderen Teile mit einer grünlichen Lackierung versehen wurden.
Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Maschine findet sich hier.
Ein Klick auf das jeweilige Instrument liefert weitere Informationen.
In dieser Aussparung sitzt eigentlich der Fein-Grobhöhenmesser Fl. 22326, geeignet für die Druckkabine,
welcher jedoch in der Ta 152 H-0 im NASM fehlt. Hiermit konnten Flughöhen von 0 - 16 Km angezeigt werden.
Aufgrund einer Beschädigung des originalen Hauptgerätebretts (152.922-5301) wurde eine Rekonstruktion vorgenommen und eingebaut.
Das folgende Bild
zeigt das Instrument noch im originalen Brett.
Dieses Instrument ist ein Modell, welches in verschiedensten Jagdflugzeugen der damaligen Zeit verwendet wurde
und einen Messbereich von 100 bis 900 Km/H besitzt.
Der Elektrischer Wendehorizont war in der Mitte links im Hauptgerätebrett eingebaut.
Angezeigt wird die Lage des Flugzeuges zum natürlichen Horizont und die Drehrichtung sowie
Drehgeschwindigkeit des Flugzeuges um seine Hochachse.
Durch die kompakte Bauweise war der Wendehorizont groß und schwer,
weshalb bei der Montage im Hauptgerätebrett größere Linsen-Holzkopfschrauben verwendet wurden.
Hier in der H-0 ist der Wendehorizont Fl 22410-1 verbaut.
Laut Ausrüstungsgeräteliste der H-Baureihe war auch der Fl 22411-1 oder Fl 22415-1 möglich.
Der Wendehorizont Fl. 22410-1 kommt - anders als in der H-1 - nur bei der H-0 zum Einbau.
Das Variometer, welches in der Ta 152 H-0 zum Einsatz kam, ist mit einem Messbereich von +/- 0 bis 30 m/s ausgestattet
und wurde mit oder ohne Nase im unteren Bereich hergstellt.
Das Hauptgerätebrett wurde an dieser Stelle mit dem Ausschnitt für die Nase gefertigt um den Einbau beider Modelle zu ermöglichen.
Die Ta 152 H-0 hatte den kleinen Führertochterkompass Fk/f2 verbaut.
Maschinen mit Kurssteuerung (Siemens LGW K23) wie beispielsweise die Ta 152 H-1/R11 hatten den größeren
Führertochterkompass Fk/f3 Fl. 23338 angebracht.
Man beachte in diesem Fall die Reduzierblende, welche auch die Verwendung des großen FTK erlaubt. Das Hauptgerätebrett besitzt dazu die große Aussparung.
Der Mutterkompass (Fl. 23331) befand sich weiter hinten im Heck.
Bei dem hier verbauten Ladedruckmesser handelt es sich um die Variante mit einer Skala von 0,5 bis 1,8 ata.
Später sollte auch der Ladedruckmesser Fl. 20554 mit 0,5 bis 2,5 ata zum Einbau kommen.
Der Ferndrehzalmesser-Anzeiger welcher hier verwendet wurde, hat eine Skala von 500 bis 3500 U/min.
Das Gerät zeigt die Werte an die vom Drehzahlgeber im Motorraum geliefert werden.
Rechts neben dem Revi 16B (Fl. 52955) und über dem Führertochterkompass (Fl. 23334) sitzt das AFN-2.
Das Gerät ist sehr empfindlich und daher auf einer separaten Blende montiert, welche auf Schwingmetallpuffern gelagert war,
um Vibrationen zu dämpfen. Ursprünglich war auch in der Ta 152 H-0 eine Solche Blende aus Alu verbaut,
doch leider ist diese nicht mehr vorhanden und wurde durch ein Holzbrett ersetzt.
In dieser Aussparung sitzt normalerweise das Bediengerät BG 25 A für die Freund/Feind-Kennung,
welches jedoch in dieser Maschine fehlt.
Dieses Gerät diente zur Auswahl des Schlüssels für für die
Flugzeugkennung des Funkgerätes FuG 25.
Auf der rechten Seite des Spant 3 befinden
sich die Geräte für die Sauerstoffversorgung des Piloten - dazu zählen der Sauerstoff-Druckmesserund der O2 Wächter.
Mit dem O2-Wächter konnte der Pilot die Sauerstoffversorgung überwachen. Die Anzeige des Gerätes wechselte beim Atmen von weiss zu schwarz.