Für den Jumo 213 Motor bestanden folgende Möglichkeiten um die Leistung zu erhöhen1:
1. GM-1 oberhalb der Volldruckhöhe
2. MW 50
a) Als Leistungssteigerung
b) Als reine Ladeluftkühlung
c)Leistungssteigerung und Ladeluftkühlung
3. GM-1 und MW 50 als Doppelanlage
Die sogenannte „Sondernotleistung“ kann dabei in 3 verschiedenen Stufen zugeschaltet werden welche über den Schubhebel gesteuert werden konnten. Dabei waren folgende Stufen möglich:
60g/sec
100g/sec
150g/sec
Für die Baureihe H-1 Soll hier die erste Option betrachtet werden.
Das Kernstück des Systems sitzt dabei hinter dem Führerraum (Spant 8) und besteht aus einem 85L Fassenden GM-1 Tank, sowie dem GM-1 Gerätebrett. Weiter hinten zwischen Spant 14 und 16 sind zwei 7L fassende Pressluft Flaschen angebracht, welche den Druck liefern um das N2O zum Motor zu befördern. Die Hochdruckseite der Anlage setzt sich aus den beiden Pressluftflaschen, einem Rückschlagventil, zwei Filtern, dem Durchgangsventil und dem Druckminderer zusammen. Die Niederdruckseite besteht aus dem Handentlüftungsventil, Filter, Druckhalteventil und den entsprechenden Leitungen.
Das Handentlüftungsventil in einer Ju 88 S-1.2
Am Motor selbst befinden sich Steuerventil, Schnellentlüftungsventil und die Düse mit einem Durchsatz von 100g/sec. Dort gelangt das N2O in den Laderschacht und schließlich in die Brennkammer des Jumo 213.
Zum Befüllen des Behälters dient der Betanksatz welcher linksseitig am Rumpf zwischen Spant 9 und Spant 9 A angebracht ist. Die Pressluftflaschen werden über den Pressluftaußenbordanschluss und ein Rückschlagventil gefüllt.
1 Quelle: „MW 50 und GM 1 für 213 A und E“ vom 11.7.44
2 Quelle: Flugzeughandbuch Ju 88 S-1 von http://www.deutscheluftwaffe.de/